2006, die junge Issa ist schwanger und reist auf Anweisung ihrer Mutter von Deutschland nach Kamerun, in das Land ihrer Kindheit zurück. Hier soll sie sich den schützenden Ritualen und vor allem der Fürsorge ihrer beiden Großmütter anvertrauen. In Deutschland zu schwarz, in Kamerun zu deutsch, ist Issa von jeher zwischen den Welten zuhause. Ist der Mann, mit dem sie da bald ein Kind bekommen wird, der Richtige? Und welche Last trägt das Schweigen ihrer Mutter?
Der Roman erzählt Issas Schwanken im Jetzt und ihre Sehnsucht nach einem Ankommen im eigenen Leben. Anhand der Frauenfiguren ihrer Vorfahren blickt Mirrianne Mahns Issa auf einhundert Jahre Familiengeschichte zurück, beschreibt die Gräuel der deutschen Kolonialherrschaft und die Härte der Ausgrenzung im Heute. Und sie erzählt von der Macht der Mütter. Ein wichtiges Buch, das ernste Themen beschreibt und mit klugem Humor geschrieben ist.
Die Autorin Mirrianne Mahn wurde 1989 in Buea/Kamerun geboren und wuchs in einem kleinen Dorf in Deutschland auf. Mittlerweile lebt sie in Frankfurt, wo sie sich als Aktivistin, Theatermacherin und Politikerin gegen Diskriminierung und Rassismus engagiert. Mit Issa ist ihr ein kraftvolles und spannendes Debüt gelungen.
Monika Steiner
